Wohnungsnot – Leerstand in Kasernen
Darmstadt braucht mehr günstige Wohnungen!
Das weiß jeder der in den letzten Jahren, insbesondere zum Wintersemester, versucht hat ein Zimmer oder eine Wohnung zu finden.
In Statistiken wie zum Beispiel der Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks ist Darmstadt bei der Miethöhe für Studierende bundesweit auf dem 6. Platz, teurer sind nur München, Hamburg, Köln, Düsseldorf und Frankfurt. Dazu kommt eine eventuelle Studi-unfreundliche Zweitwohnsitzsteuer ohne sinnvolle Härtefallausnahmen. Doch nicht nur für Studierende ist die Situation schwierig, nach einer Studie müssten jährlich 600 Wohnungen gebaut werden. Davon auch ein großer Anteil Sozialwohnungen, die Warteliste fasst derzeit 2100 Haushalte.
Leider ist der Wohnungsmarkt ein relativ träger Markt, da sich Investitionen erst über Jahrzehnte rechnen und lange Vorlauf- und Bauzeiten kurzfristige Lösungen fast unmöglich machen. Umso bedauerlicher ist es, dass in Darmstadt hunderte von Wohnungen auf den ehemaligen Kasernengeländen bereits geraume Zeit leer stehen und überwiegend sofort bezugsfertig wären.
In der Jefferson Siedlung am Rand von Bessungen gibt es knapp 250 Plätze in Drei- oder Vier-Zimmer-Wohnungen, die aufgrund der Planungssituation noch vier bis fünf Jahre leer stehen werden. Die Wohnungen sind in gutem Zustand, teilweise erst 2008 renoviert, und zum Schutz vor Frost sogar beheizt.
Die Behauptung der Stadt, dass die Siedlung erst für viel Geld hergerichtet werden müssen, ist schlicht und einfach falsch! Die meisten Wohnungen müssten eventuell gestrichen werden, ansonsten werden nur Herd und Kühlschrank benötigt. Eigentlich sind die Wohnungen ideal um mit den doppelten Abiturjahrgängen umzugehen.
Leider stellt sich die Stadt bei der Jefferson Siedlung quer, stattdessen könnte man sich vorstellen etwas in der Lincoln-Siedlung zur Verfügung zu stellen, die aber noch dieses Jahr verkauft werden soll. Deswegen will der Besitzer, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), nur sehr kurzfristige Mietverträge anbieten.
Taktische Spielereien und angebliche bürokratische Hindernisse blockieren hier eine kurzfristige pragmatische Lösung die allen BewohnerInnen Darmstadt zu gute kommen. Die Streitereien zwischen BImA und Stadt werden auf dem Rücken von uns allen ausgetragen!